Wasser, das Lebenselixier des Apfels - Vorhandensein & Qualität des Wassers (Teil 2)
Wasserverbrauch regulieren
Bereits heute wird in Italien von nationalen Richtlinien vorgesehen, dass die Niederschlags- und Bewässerungsmengen von den Landwirten in einer Betriebsmappe hinterlegen müssen. Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau schreibt dazu in einer Infobroschüre: „Ziel der Bewässerung ist es, die Wasserversorgung der Obstkulturen sicherzustellen, ohne dabei unnötige Ressourcen an Wasser und Energie zu vergeuden.“ Der Obstbauer kann sich zweier Methoden bedienen, um den effektiven Bedarf an Wasser zu steuern: der Steuerung nach klimatischer Wasserbilanz und jener nach Bodenfeuchte.
Das Tensiometer misst die Feuchtigkeit im Boden (Bild: © Versuchszentrum Laimburg)
Wasserbilanz
Die Wasserbilanz können die Landwirte mithilfe eines Online-Programmes des Beratungsringes errechnen, das u.a. mit Wetterdaten von verschiedenen Wetterstationen gespeist wird. Ziel ist es, die tatsächliche Verdunstung in einer Obstanlage zu errechnen – verschiedene Parameter wie etwa die Niederschläge werden mitberücksichtigt. So kann anschließend die Bewässerung genau darauf abgestimmt werden.
Bodenfeuchte
Durch die Erhebung der Bodenfeuchte mittels geeigneter technischer, in den Obstanlagen platzierter Messgeräte lassen sich sowohl Anhaltspunkte zum Bewässerungszeitpunkt als auch die erforderliche Wassermenge ableiten. Damit wird eine bedarfsorientierte Bewässerung ermöglicht. Diese soll den Wasserbedarf der Kultur decken, eine Nährstoffauswaschung ins Grundwasser verhindern und einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser bewirken.
Die Instrumente zur Messung des Wassergehalts im Boden
Es gibt jene Messgeräte, die den Wassergehalt im Boden indirekt messen und die Bodenfeuchte volumetrisch ermitteln, und jene, welche die Saugspannung anzeigen. Dies ist jene Kraft, mit der die Wurzel, unabhängig von der Bodenart, Wasser aus dem Boden ziehen muss. Im Obstbau haben sich dazu sogenannte Tensiometer bewährt.
Für die Messung mittels Tensiometer wird eine wassergefüllte Plexiglasröhre im Boden platziert, an deren Ende sich eine poröse Keramikzelle befindet. Wenn der Boden um die Keramikzelle herum austrocknet, wird aus der Plexiglasröhre Wasser gezogen. Der damit in der Röhre entstehende Unterdruck wird mit einem am oberen Ende befestigten Manometer angezeigt und direkt vor Ort abgelesen. Die idealen Richtwerte für die Steuerung der Bewässerung werden den Bauern vom Beratungsring in einem Leitfaden mitgeteilt.
Bedarfsgerechte Bewässerung hilft Wasser sparen
Nachhaltigkeit und effiziente Nutzung der Ressourcen unseres Planeten sind heutzutage in aller Munde. Auch die Südtiroler Landwirtschaft hat längst erkannt, dass die Wasserversorgung für die Produktion zwar gewährleistet, aber mit einem bedarfsgerechten Einsatz einhergehen muss. Will heißen: Bewässerung ja, aber nur wenn und wo notwendig und mit wassersparender, innovativer Technik.
Quellen:
https://www.apfelwelt.it/de/bedarfsgerechte-bewaesserung-hilft-wasser-sparen--1-33.html
https://www.suedtirolerapfel.com/de/aktuelles/news-aktuelles/423-das-lebenselixier-des-apfels.html
https://www.laimburg.it/de/news.asp?news_action=4&news_article_id=654117
CATARINA GRUBER GENETTI
Kommunikation