Drei Obstkulturen – Drei Geschichten
Seit über 25 Jahren beschäftigen wir uns mit der Produktion von Apfelbäumen und Früchten. Im Laufe der Jahre ist es uns gelungen, mehrere Kulturen in unserem Betrieb einzubinden.
Die Vielfalt der verschiedenen Obstkulturen stellt uns immer wieder vor neuen Herausforderungen, bietet aber gleichzeitig viele Möglichkeiten.
Alle drei Obstkulturen sind von Grund auf verschieden doch vereinen sie immer eins: unsere Leidenschaft für die Landwirtschaft.
Der Apfel
Die ersten Apfelbäume haben sich in Kasachstan im mittleren Asien entwickelt. Die ehemalige Hauptstadt Almaty, einst Alma Ata, bedeutet in der kasachischen Sprache: „Vater der Äpfel“. Die Apfelbäume gelangen über die Seidenstraße, einem uralten Handelsweg zwischen China und Griechenland nach Westeuropa. Schließlich kultivierten und veredelten die Griechen die Apfelbäume.
Viele Jahrhunderte hindurch wurden Apfelbäume zur Selbstversorgung der bäuerlichen Familie angepflanzt. Diese „Baumgärten“ lieferten wertvolle Nahrungsmittel und standen unter besonderen rechtlichen Schutz.
Das Apfelland Südtirol zeichnet sich durch besonders fruchtbare Böden und naturnahe, umweltschonende Anbaumethoden aus. Die Höhenlagen von 200–1.000 Meter ü.d.M. und die warmen, sonnigen Tage, verbunden mit kühlen Nächten, schaffen ideale Anbaubedingungen.
Die Kirsche
Die Heimat der Kirsche liegt in Kleinasien in den Gebieten der heutigen Türkei. Bereits 74 v. Chr. brachte ein römischer Feldherr die dunkelrote Frucht aus der Hafenstadt Kerasus nach Italien. Rund um diese Stadt sollen die Vorfahren unserer heutigen Süßkirschen bereits seit 400 v. Chr. angebaut worden sein, dies bestätigen die zahlreichen Funde der Forscher. Damit zählt die Kirsche zu einer der ältesten Obstpflanzen unserer Geschichte.
Den Namen verdankt die Kirsche ihrer Herkunft aus der Stadt Kerasus. Auf Spanisch heißt sie beispielsweise „cereza“, auf Französisch „cerise“ und auf Türkisch „kiraz“. Selbst das deutsche Wort „Kirsche“ lässt sich auf die damalige Bezeichnung der Hafenstadt zurückführen.
Kirschen sind, wie die Äpfel, aus botanischer Sicht mit den Rosen verwandt. Der Aufbau beider Blüten ist deckungsgleich, denn beide Arten weisen Blüten mit je fünf Kelch- und fünf Kronblätter in radiär symmetrischem Aufbau auf.
Die Blaubeere
Die Heidelbeere (Vaccinium) stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo sie auch heute noch sehr beliebt ist. Mit der Zucht größerer Früchte und Büsche in Nordamerika begann man um 1909 herum, um die Ernte zu erleichtern. Das Sammeln der Heidelbeeren war bis dahin nämlich recht mühsam. So kam man auf die Idee, wildwachsende Heidelbeersträucher zu kultivieren.
Dabei spricht man von den sogenannten Kulturheidelbeeren, die sich durch ein helles Fruchtfleisch und eine blaue Schale auszeichnen. Diese Zuchtform ist wesentlich größer und auch süßer, als die in Europa heimischen wilden Blaubeerarten, deren Fruchtfleisch zudem dunkelblau gefärbt ist. Die Kulturheidelbeere ist also mit heimischen Heidelbeeren aus Europa nur noch ganz entfernt verwandt.
Die Blaubeere ist dafür bekannt, dass die in ihr enthaltenen Farbstoffe besonders gesund für den Kreislauf und das Herz sind. Außerdem hat die Beere eine positive Auswirkung auf die Leistung unseres Gehirns; Sie erhöht nicht nur die Merkfähigkeit, sondern auch die Gehirnaktivität im Allgemeinen.
Quellen:
suedtirolerapfel.com - Broschüre Apfelland
plantura.garden - Wie kam sie nach Europa?
bildung-ab-50.de - So wirken sich Blaubeeren auf die Gehirnleistung aus
CATARINA GRUBER GENETTI
Kommunikation