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09. Oktober 2019

Den Apfelanbau nachhaltiger gestalten

Zu den größten Herausforderungen unserer Zeit gehört zweifelslos der Klimawandel. Als Lebensmittelerzeuger sollte die Verantwortung gegenüber der Natur wichtiger Bestandteil der Mission sowie Vision sein. Dabei geht es um die Verantwortung gegenüber dem Menschen und der Natur in der gesamten Wertschöpfungskette. Vom Anbau bis zur Verladung sollte genau darauf geachtet werden, die Umwelt sowie deren Ressourcen zu schonen. Nur so lässt sich Nachhaltigkeit innerhalb eines gesamten Prozesses integrieren und langfristig verankern.

Was haben wir zu befürchten?

Der Erde droht bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine dramatische Klimaerwärmung, der Meeresspiegel könnte zudem deutlich ansteigen und viele Küsten überschwemmen. Rund um das Mittelmeer und in anderen Gebieten der Subtropen und Tropen fällt vermutlich immer weniger Regen – verheerende Düren wären die Folge. Starke klimatische Veränderungen sind uns aus der Geschichte bekannt, wie etwa die Eiszeit. Bisher handelte es sich dabei um umweltbedingte, nicht verhinderbare Entwicklungen. Nicht so die aktuelle Klimaproblematik; Der Klimawandel, der zurzeit vonstattengeht ist das erste Mal in der Geschichte zweifellos ausgelöst durch den Menschen. „Folglich liegt es auch in unserer Hand, diese gefährliche Fehlentwicklung entschlossen durch Reduktion der Treibhausgasemissionen zu korrigieren“, so Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

Äpfel brauchen viel Wasser

Um Äpfel in bester Qualität und in befriedigenden Mengen herstellen zu können, braucht es viel Wasser. Der Klimawandel macht Wasser aber immer knapper, die Bäume brauchen andererseits auch mehr um ihre Produktivität zu erhalten. 
Auch wenn unsere Heimatregion Südtirol im Durchschnitt noch über große Wassermengen verfügt, wird künftig mit der Steigerung von Temperaturen und Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen Zunahme der Verdunstung und der Transpiration der Pflanzen auch bei uns eine Verschlechterung der Situation erwartet. Experten warnen auch vor der abnehmenden Wasserverfügbarkeit, unter anderem auch weil die Gletscher schmelzen und die Sommer zunehmend trockener werden. Für den Obstbauer bedeutet dies konkret, mehr Augenmerk auf ressourcenschonende Bewässerung zu legen. Der Begriff Nachhaltigkeit umfasst nämlich unter anderem den sparsamen Umgang mit begrenzten Ressourcen, wie dem Wasser.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?


Nachhaltigkeit bedeutet die Erhöhung der Lebensqualität in einer intakten Umwelt und mit einem gesunden Klima. Nachhaltigkeit ist Energie aus erneuerbaren Quellen und der schonende Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen. Nachhaltigkeit ist der Einsatz von regionalen Materialien und der respektvolle Umgang mit den Ressourcen in allen Lebensbereichen. Umweltpolitische, soziale und ökonomische Prinzipien dürfen für künftige Generationen kein Zielkonflikt darstellen; viel mehr müssen sie in einem harmonischen Zusammenspiel zum langfristigen Erfolg sowie Unabhängigkeit eines Unternehmens führen.


Wie funktioniert Nachhaltigkeit im Obstanbau?

In Südtirol gibt es neben der großen Bereitschaft der Obstbauern in Nachhaltigkeit und Gesundheit zu investieren zusätzliche Maßnahmen, welche vonseiten der Politik ergriffen werden. Dazu gehören etwa von der Landesregierung erlassene Richtlinien zum Thema Pflanzenschutz. Damit gelten in Südtirol noch höhere Standards als vom nationalen Pflanzenschutzplan vorgesehen. Die neuen Richtlinien beinhalten Abstandsregeln, damit Pflanzenschutzmittel zielgenau zum Einsatz kommen und Abdrift auf Nachbarflächen vermieden wird. Besonders streng geregelt werden dabei die Abstände für Obstwiesen, welche sich angrenzend an Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Parks, Sportplätzen oder Gesundheitseinrichtungen befinden. Die neuen Richtlinien bedeuten einen wesentlichen zusätzlichen Gesundheitsschutz für die Bevölkerung. Der Bauernbund-Bezirksobmann des Vinschgaus Raimund Prugger ist überzeugt: „Mit der Einhaltung der neuen Regeln zeigen die Bauern Verantwortung für ihre Mitbürger und die Umwelt“.
Neben den Abstandsregelungen setzen die Bauern auf neue technische Methoden: „Wir wollen einen möglichst raschen Umstieg auf die neue Sprühtechnik, die zielsicherer ist und Abdrift vermeidet“, erklärt VI.P-Obmann Thomas Oberhofer. Die Bauern haben dieses Ziel mit den AGRIOS-Richtlinien schon 2015 festgeschrieben. Zur Ausstattung abdriftarmer Geräte gehören ein Gebläseaufsatz und Injektordüsen ebenso wie Abdeckbleche an den Sprühgeräten. Neben dem umweltpolitischen Zweck erfüllt diese Technik zudem einen ökonomischen Mehrwert, da gleichzeitig Sprühmittel gespart werden kann.

Quellen:
https://www.sbb.it/home/news-detail/index/2019/02/28/wieviel-wasser-braucht-der-apfel
https://www.dervinschger.it/de/gesellschaft/apfelanbau-wird-nachhaltiger-20806

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