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23. Mai 2019

Auswirkungen des Klimawandels auf den Obstbau

Das Klima auf der Erde hat sich im Lauf der Geschichte immer wieder verändert; es gab Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten, doch diese hatten natürliche Ursachen. Inzwischen gibt es kaum noch Zweifel daran, dass der Mensch zum Treibhauseffekt und somit zum Klimawandel entscheidend beiträgt. 
Doch welche Herausforderungen kommen aufgrund des Klimawandels auf die Obstbauern zu? Und was kann dagegen unternommen werden?

Der Schadstoff Kohlendioxid

Seit 20 Millionen Jahren wurde in der Atmosphäre keine höhere Konzentration an Treibhausgasen festgestellt wie heute. Wenn die Emissionen in den nächsten Jahrzehnten nicht abnehmen, könnten die Sommertemperaturen in Südtirol bis zum Jahr 2100 um 5°C steigen. Dieser Temperaturanstieg kann geringeren Schneefall zur Folge haben, was bedeutet, dass im Sommer weniger Wasser zur Verfügung stehen wird.

Auswirkungen auf Pflanzen und Früchte

Die Durchschnittstemperatur in den Alpen hat zwischen 1920 und 2010 einen Anstieg von 1,9 Grad erfahren. Auch die Sommertage in Südtirol haben stark zugenommen. Die Niederschläge verteilen sich zudem anders übers Jahr: die Winter sind trockener als in den vorherigen Jahren, im Herbst dagegen steigen die Niederschläge an. Extreme Wettererscheinungen wie Starkregen und heftige Gewitter können ebenfalls zunehmen, welche Schäden im Obst- und Weinbau verursachen können. 
Insbesondere die Temperaturschwankungen im Frühjahr und im Herbst können Probleme für die Qualität der Früchte darstellen. Dieses instabile Klima beschleunigt den Abbau von Säure und Aromen und vermindern die Festigkeit der Früchte. 
Durch die kleinsten Veränderungen entsteht eine Verkettung von Auswirkungen, die in den verschiedensten Bereichen zu beobachten sind; In der Land- und Forstwirtschaft beispielsweise begünstigen ansteigende Temperaturen die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten.

Neue Schädlinge und Krankheiten im Obstbau

Zahlreiche Insektenarten entwickeln sich bei steigenden Temperaturen schneller und treten früher im Jahr auf. Zudem treten sie in Regionen auf, welche bisher zu kühl waren oder durch Kältebarrieren (z. B. die Alpen) geschützt waren.

Vermeiden, reduzieren und kompensieren

Fundamental ist, sich rechtzeitig ernsthaft mit dem Klimawandel und dessen Folgen auseinanderzusetzen. Dazu gehört u. a. die Diversifizierung, die Wahl von resistenten Kultursorten, das Ergreifen  von Schutzmaßnahmen gegen Schädlinge, Hitze und Trockenheit, sowie der Ausbau der Bewässerung. 
Dabei ist wichtig daran zu arbeiten, dass die Pflanzen mit weniger Wasser auskommen. Diese Entwicklung kann durch Tropfenbewässerung und präzisere Systeme zur Überwachung der Bodenfeuchte unterstützt werden. Genauso wichtig ist eine angemessene Bodenbearbeitung: Eine gute Bodenstruktur und -bedeckung bietet Schutz vor Trockenheit und starken Niederschlägen.
Ziel muss es sein, die  Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen und diese als Chance nutzen, neue Wege zu entdecken. Allein die bisherigen Einwirkungen auf das Klima werden in den kommenden Jahrtausenden spürbar sein. 

Quelle: http://www.eurac.edu/de/research/mountains/remsen/projects/Pages/klimareport.aspx
 

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